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15. Juli 1998

PRESS BULLETIN - Deutsch





SEHNSUCHT NACH GOTT

Heutzutage ist es leicht möglich, einen falschen Eindruck zu bekommen, für die Menschen unserer Zeit sei Gott mehr oder weniger etwas Nebensächliches. Im öffentlichen Leben wird kaum über Gott gesprochen. Es gibt keine regen Auseinandersetzungen mehr darüber, ob Gott existiert oder nicht. Jetzt herrscht ein gewisses Schweigen zu diesem Thema, das jahrhundertelang die Geister bewegte. Über Gott wird nun im Stillen gesprochen. Und es scheint, dass diejenigen, die zu laut darüber sprechen, eigentlich nur die Stimmung verderben und mit ihrer Ungeschicktheit oder Oberflächlichkeit Gott noch uninteressanter und noch weniger verständlich machen.

Doch diese Wirklichkeit täuscht, obwohl der Mensch immer mehr lebt als existiere nichts Geistliches und als wäre das Sichtbare das Maß aller Dinge. Der Mensch unserer Zeit leidet an einem Mangel geistlicherWerte und das ist der Grund vieler Umherirrungen in seiner Suche. Und diese Suche, in die er sich einläßt geführt von einem augenblicklichen Bedürfnis nach Gott und dem Geistlichen, endet im Dunkel und in der Enttäuschung.

Vielleicht ist der wahre Grund dieser Tatsache, dass der Mensch in sich das Bedürfnis und die Sehnsucht nach Gott und dem Geistlichen verbirgt und verschweigt. Dieses Verheimlichen führt ihn in die Arme nur scheinbarer geistiger Bewegungen, die meist im Abgrund enden. Es fehlt an unverkennbaren Plätzen und Menschen, vor denen sich die Sehnsucht nach Gott und seiner Nähe offen bekennen koennte.

Medjugorje ist ein Ort, an dem die Menschen, die Gottt suchen, ihren Wunsch nach Gott weder verbergen noch geheimhalten. Sie spüren, dass sie hier ihre Probleme und Schwierigkeiten bekennen können und dass sie von Gott und der Kirche ernstgenommen werden. Darin liegt die Größe und die Kraft der Worte und der Botschaften der Muttergottes, die uns zu Gott führen möchten.

P. Ivan Landeka


N A C H R I C H T E N

DIE ZAHL DER KOMMUNIONEN UND DIE ZAHL DER ZELEBRANTEN

Im Juni wurden im Heiligtum der Königin des Friedens in Medjugorje 145 000 heilige Kommunionen gespendet, ferner zelebrierten die heilige Messe 3689 Priester aus In- und Ausland, beziehungsweise 122 Priester täglich.

Nachfolgend zählen wir einige Länder auf, aus denen die Pilger im Laufe des vergangenen Monats Medjugorje besuchten: Polen, Costa Rica, Mexiko, Österreich, Deutschland, Indonesien, Hong Kong, Lattland, Slowakei, Tschechien, Brasilien, Italien, Frankreich, Korea, Australien, Neuseeland, Rumänien, Slowenien, Bulgarien, Ungarn, Chile, Niederlande, Schweden, Argentinien, Puerto Rico, Spanien, Portugal, Kanada, England, Irland, Schweiz, Belgien, USA und natürlich Kroatien.


SEMINAR FÜR PRIESTER

Vom 30. Juni bis zum 6. Juli 1998 wurde im Heiligtum der Königin des Friedens in Medjugorje das II. Internationale Seminar für Priester abgehalten. Etwa 160 Priester aus England, Deutschland, Frankreich, Italien, Rumänien, Polen, Amerika, Spanien und Kroatien nahmen an der Arbeit dieses Seminars mit dem Thema: "Priester in Mariens Schule" teil. Die zahlreichste Gruppe bildeten etwa 50 Priester aus Polen. Sieben Tage lang hörten die Priester Vorlesungen, vertieften sich in Überlegungen, beteten, feierten gemeinsam die Eucharistie und stiegen auf den Erscheinungs- und Kreuzberg. Das Seminar organisierte und leitete im Namen des Heiligtums der Königin des Friedens P. Slavko Barbaric, während don Cosimo Cavaluzzo, ein italienischer Priester, der sich besonders mit Predigten beschäftigt und bei der Organisation verschiedener Seminare hilft, der deutsche Priester Jörg Müller und P. Jozo Zovko Vorlesungen hielten.


PILGERFAHRT DER SOLDATEN

Mit einer großen abendlichen Prozession, bei der mehrere Hundert kroatische Soldaten gemeinsam mit einigen Tausend Pilgern angezündete Kerzen durch das Heiligtum in Medjugorje bis zur Statue der Muttergottes trugen, endete die V. Pilgerfahrt der Soldaten im Heiligtum der Königin des Friedens in Medjugorje.

Zuerst versammelten sich die Soldaten vor der Kirche des Hl. Jakobus. Daraufhin gingen sie in einer großen Prozession zum Erscheinungsberg, auf dem sie den Rosenkranz für den Frieden beteten. Auf dem Weg von der Kirche zum Berg führte P. Slavko Barbaric das Rosenkranzgebet an. Nach der Rückkehr vom Erscheinungsberg wurden die Soldaten von einer großen Zahl Priester zur hl. Beichte erwartet. Vor Beginn der Meßfeier begrüßte die Anwesenden der Gemeindepfarrer von Medjugorje P. Ivan Landeka. P. Branimir Musa stand der Eucharistiefeier vor in der Anwesenheit von 55 Priestern aus In- und Ausland an. Nach der Hl. Messe folgte die Prozession mit brennenden Kerzen, die mit dem Segen vor der Kirche endete.


"BEDEM LJUBAVI"

Die von Müttern geleitete Friedensbewegung "Bedem ljubavi" organisiert Gebete am letzten Sonnabend des Monats, neun Monate lang. Das fünfte Gebetstreffen fand am 27. Juni 1998 statt, als sich die Mütter, Ehefrauen, Schwestern und Freunde zum gemeinsamen Gebet in der Kirche des Hl. Jakobus in Medjugorje trafen. Auf besondere Weise wurde für alle Gefallenen wie auch für die gewaltsam Fortgeführten und Angeklagten des Haager Gerichtes gebetet. Nach der Hl. Beichte fand die eucharistische Feier statt.

Wir möchten noch einmal die Gelegenheit dazu nutzen, uns bei der großen Zahl der ausländischen Pilger dafür zu bedanken, daß sie sich den Gebeten für die kroatischen Soldaten angeschlossen haben. Ihnen sind sie nicht unbekannt. Im Gegenteil. Die Medjugorje-Pilger wurden zu großen Freunden des kroatischen Volkes und ihre großen Wohltäter während des Krieges. Unsere Leiden und Bedürfnisse erlebten sie wie die ihrigen. Von unserem kleinen Land erfuhren viele in der Welt gerade von den Medjugorje-Pilgern und leisteten ihren Beitrag für unser Volk in seiner schwersten Zeit. Die Mitglieder der Pfarrgemeinde von Medjugorje, die Mütter und Ehefrauen, mit denen sie gemeinsam beteten, wie auch alle, die ihre Liebe und Fürsorge erfahren haben, tragen sie für immer in ihren Gebeten und erbitten Gottes Segen für sie.


ERKLÄRUNG DER TEILNEHMER DER ZWEITEN INTERNATIONALEN BEGEGNUNG VON PRIESTERN

Wir 150 Priester aus 15 Ländern nahmen teil an diesem Zweiten Internationalen Treffen "Priester in Mariens Schule", das vom 30. Juni bis 6. Juli 1998 in Medjugorje stattfand. Am Ende unserer Begegnung möchten wir alle mit frohem Herzens über unsere Erfahrungen und Erlebnisse während unseres Aufenthaltes informieren. Versammelt um Maria, der Mutter unseres Priestertums, der Königin des Friedens, erneuerten wir unsere Berufung und das Bewußtsein unserer Sendung im Kontext der Vorbereitungen zum dritten Jahrtausend mit Gebet, der Eucharistiefeier, den Aufstiegen auf den Erscheinungsberg und den Krizevac, sowie mit den Vorträgen, die zu dieser Gelegenheit organisiert wurden.

Gott dankbar über die Königin des Friedens für alles, was wir hier erlebten, erklären wir:

-Wir bleiben dem Hl. Vater und der ganzen Kirche hinsichtlich ihrer Stellung zu den Ereignissen in Medjugorje dankbar und warten auf das endgültige Urteil der Kirche.

-In Medjugorje vertieften wir den Sinn und verstanden die Anwesenheit Mariens, der Mutter, der Lehrerin, der Pilgerin, die in dieser Zeit mit der Kirche pilgert, wie sich der Papst über Sie in seinen Dokumenten äußert.

-Wir erhielten wahre Anregungen zum persönlichen Gebet, zum Fasten und zum Feiern der Hl. Messe, besonders aber Anregungen zum Sakrament der Versöhnung, in dem wir unsere priesterliche Aufgabe und Vollmacht im Kampf gegen das Boese entdeckten.

-Wir kehren in unsere Gemeinden mit dem großen Wunsch zurueck, unseren Mitchristen die in Medjugorje gewonnenen Erfahrungen mitzuteilen und mit ihnen den Weg zur Neuevangelisation einzuschlagen, so wie wir vom Hl. Vater aufgerufen und angeregt wurden.

-Wir alle grüßen Sie brüderlich und versprechen, dass wir mit unseren Gebeten und unserer ergebenen Arbeit zeigen werden, dass wir treue Söhne der Hl. Kirche und treue Mitarbeiter im Ausbau von Reich Christi im Geiste der Koenigin des Friedens sind.

Medjugorje, 6. Juli 1998


NEUES ZU MEDJUGORJE

Zum 17. Jahrestag der Erscheinung bekam die Muttergottes von der Kirche ein schönes Geschenk!

Die Glaubenskongregation sandte nämlich Mgr. Gilbert Aubry, Bischof der Insel Réunion, einen Brief, in dem sie sich klar über Medjugorje äußert. Den Brief erhielt er am 24. Juni und am 25. Juni sandte er ihn an alle Priester und Glaubensgemeinschaften seines Bistums (Rundbrief Nr. C003), um sie mit der neuesten Stellung Roms bekanntzumachen und, falls nötig, die Gläubigen über diesen Vorfall zu informieren.

GLAUBENSKONGREGATION VATIKAN, PALAST DES HL. OFFIZIUS
Pr. Nr. 154/81-06419 (Abschrift des Originals) 26. Mai 1998

Ihre Exzellenz Mgr. Gilbert Aubry,
Bischof von Saint-Denis auf der Insel Réunion

Exzellenz,

in ihrem Brief vom 1. Januar 1998 stellten Sie dem Dikasterium verschiedene Fragen, die die Stellung des Heiligen Stuhls und des Bischofs von Mostar hinsichtlich der sog. "Erscheinungen" von Medjugorje wie auch die privaten Pilgerfahrten und die pastorale Fürsorge der Gläubigen, die sich nach Medjugorje begeben, betreffen.

In dieser Hinsicht - unter Berücksichtigung der Tatsache, dass ich es nicht für möglich halte, auf jede ihrer Fragen zu antworten - möchte ich vor allem betonen, dass der Heilige Stuhl nicht die Gewohnheit hat, auf der ersten Instanz, eine eigene Stellung zu den angeblichen übernatürlichen Erscheinungen einzunehmen. Deshalb hält sich das Dikasterium hinsichtlich der Glaubwürdigkeit der bewussten "Erscheinungen" einfach an das, was die Bischöfe von Ex-Jugoslawien in Zadar am 10. April 1991 erklärten: "...Aufgrund der bisherigen Untersuchungen kann man noch nicht bestätigen, daß es sich hier um übernatürliche Erscheinungen, Offenbarungen handelt."Nach der Aufteilung Jugoslawiens in verschiedene unabhängige Staaten, fiele es nun auf die Mitglieder der Bischofskonferenz von Bosnien und Herzegowina, eventuell die Untersuchung dieser Angelegenheit erneut aufzunehmen und, gegebenenfalls, neue Erklärungen zu geben.

Was die Äußerung Seiner Exzellenz Mgr. Peric in einem Brief an den Generalsekretär der "Christlichen Familie" betrifft, in der es heißt: "meine Überzeugung und meine Stellung ist nicht nur "Non constat der supernaturalitate" sondern ebenfalls auch "constat de non supernaturalitate" der Erscheinungen und Offenbarungen von Medjugorje", sollte man als eine persönliche Überzeugung des Bischofs von Mostar betrachten, der, als Ortsbischof, immer das Recht hat, das auszudrücken, was seine eigene Meinung ist und bleibt.

Um schließlich auf die Pilgerfahrten nach Medjugorje zu sprechen zu kommen, die privater Natur sind, bleibt das Kongregat bei seiner Meinung, dass sie erlaubt sind, solange sie nicht als eine Anerkennung der gegenwärtigen Ereignisse betrachtet werden, die die Kirche noch prüfen muss.

In der Hoffnung, Ihnen eine zufriedenstellende Antwort zumindest auf die wichtigsten Fragen, die Sie dem Dikasterium gestellt haben, gegeben zu haben, verbleibe ich hochachtungsvoll.

Mgr. Tarcisio Bertone
(Sekretär der "Kongregation", geleitet von Kardinal Ratzinger)


Aus diesem Schreiben ergeht also,

1 Die Erklärungen des Bischofs von Mostar drücken nichts anderes als seine persönliche Meinung aus. Folglich gelten sie nicht als endgültiges und offizielles Urteil der Kirche, das eine Einwilligung und Gehorsam verlangte.

2 Man ist verwiesen auf die Erklärung von Zadar, die die Möglichkeit geöffmet lässt für zukünftige Untersuchungen. In Erwartung derselben erlaubt sie private Pilgerfahrten unter pastoraler Begleitung der Gläubigen.

3 Eine neue Kommission wird zweiffellos ernannt werden.

4 In Erwartung dessen kann sich jeder katholische Pilger nach Medjugorje begeben.

Wir können für diese Erklärung, auf die wir so lange gewartet haben, nur danken.
Daniel Ange


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Director: fra Miljenko Stojic.
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Last Modified 07/15/98