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03 Juni 1998

PRESS BULLETIN - Deutsch





DER MENSCH - DAS BILD GOTTES

Der Mensch stellte sich von Beginn an die Frage, wer er eigentlich ist. Diese Frage stellte sich in verschiedenen Zeiten und Umständen bis zum heutigen Tage immer wieder. Verschiedene Überlegungsweisen und Umstandsänderungen zwangen den Menschen dazu, erneut auf diese schicksalhafte Existenzfrage zu antworten.

Dabei spielte besonders die Frage der Nutzbarkeit des Menschenlebens eine besonders wichtige Rolle bei der Suche möglicher Antworten. Die Vergangenheit und die Gegenwart zeigten uns aber, daß der auf Nutzbarkeit und Unnutzbarkeit begrenzte Mensch sehr schnell unterschätzt wird und daß sich daraus notwendigerweise ein Mißbrauch auf allen Gebieten des Lebens ergibt.

Als Christen suchen wir die Antwort auf die Frage: wer ist der Mensch? Bei dieser Suche bleibt die Bibel für uns natürlich die vertrauenswürdigste Quelle: "Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib." (Ge 1,27). Der Mensch ist das Bild Gottes aufgrund seines Schöpfers und daß er Mann oder Frau ist, ist kein Zufall, sondern auch durch diese Bestimmung das Bild Gottes. Das Suchen der Antwort auf die Frage, wer wir sind, wird uns auf der Grundlage der Bibel und der Glaubenserfahrung nicht vollends erleichtert. Auf der Suche nach der Klärung der Existenzfrage drückte der Hl. Augustinus in einem Satz die Mühseligkeit des Suchens aus: "Ich wurde mir selbst zu einem Rätsel".

Eine andere nicht weniger wichtige Frage lautet, was der Mensch eigentlich sein sollte. Die Antwort auf diese Frage ist heute aktueller denn je, wo sich die öffentliche Meinung immer mehr vor der Herrschaft der Genokraten beugt. Auf die geschichtliche Entwicklung zurückschauend, ist es sehr wahrscheinlich, daß der Mensch bald zu einem genetischen Material wird. Die Begierde nach Macht und Profit wird neue Gewohnheiten schaffen, und man wird versuchen, sie zu rechtlichen Normen zu machen. Der Profit ist das vorgegebene Ziel und man wird versuchen, ihn auf dem kürzesten Wege zu erreichen, egal ob legal oder illegal.

Die Aufgabe des Christen ist nicht einfach. Sich einer solchen möglichen Entwicklung zu widersetzen wird nur möglich sein, wenn wir auf den Begriff und das Bild des Menschen, der in wesentlichen Elementen im Leben Jesu Christi beschrieben ist, zurückgreifen. Jesus ist das Bild Gottes und Er ist das Bild und der Begriff Mensch.

Die Worte der Muttergottes, die uns zu ihrem Sohn führen möchte, beinhalten den Aufruf zur Rückkehr zu Jesus Christus. Sie beinhalten auch die Anleitungen, wo man den ursprünglichen Begriff des Menschen und seiner Verwirklichung finden und kennenlernen kann. Die Achtung dieser Worte der Gottesmutter bewahren uns vor der eigenwilligen Vorstellung von Gott und befähigt uns dazu, uns dem Mißbrauch der mit dem Willen zur Macht motivierten menschlichen Existenz zu widersetzen. Darüberhinaus weist uns die Gospa auch auf Jesus Lebenspraxis des Gebetes, des Fastens, der Versöhnung, der Liebe zu den Mitmenschen und des Friedens hin.

Pater Ivan Landeka


N A C H R I C H T E N

DIE ZAHL DER KOMMUNIONEN UND DIE ZAHL DER ZELEBRANTEN

Im Mai wurden im Heiligtum der Königin des Friedens in Medjugorje 107 000 heilige Kommunionen gespendet, ferner zelebrierten die heilige Messe 3248 Priester aus In - und Ausland, beziehungsweise 104 Priester täglich.

Nachfolgend zählen wir einige Länder auf, aus denen die Pilger im Laufe des vergangenen Monats Medjugorje besuchten: Polen, Costa Rica, Mexiko, Österreich, Deutschland, Indonesien, Hong Kong, Lattland, Slowakei, Tschechien, Brasilien, Italien, Frankreich, Korea, Australien, Neuseeland, Rumänien, Slowenien, Bulgarien, Ungarn, Chile, Niederlande, Schweden, Argentinien, Spanien, Portugal, Kanada, Libanon, England, Irland, Schweiz, Belgien, USA und natürlich Kroatien.


MISSIONSREISE VON P. SLAVKO BARBARIC

Auf Einladung von Medjugorje-Pilgern und -Freunden besuchte P. Slavko Barbaric Brasilien vom 5. bis 12. Mai. Dabei kam es zu einigen Gebetstreffen, auf denen P. Slavko im Rahmen des gewohnten "Medjugorje" Gebetsprogrammes über die Medjugorje-Botschaften des Friedens sprach. An diesen Treffen nahmen mehrere Tausend Gläubige teil, während einige von den lokalen Radiosendern übertragen wurden. Nach seiner Rückkehr aus Brasilien sprach P. Slavko Barbaric über seine Eindrücke und sagte u. a. folgendes:

"Obwohl uns dieses Land so weit entfernt und unbekannt erscheint, blieb Brasilien doch nicht unberührt von den Medjugorje-Ereignissen. Dieses Mal konnte ich mich erneut davon überzeugen, wie verbreitet die Botschaft von Medjugorje ist und wieviele Früchte sie in diesem Land voller Gegensätze hervorbrachte, das mehr als 150 Millionen Einwohner zählt. Ein Teil ist sehr reich, während der größere Teil die sog. Mittelschicht bildet. Aber man trifft auch auf sehr arme Menschen und noch mehr auf völlig elende Menschen, die in den sog. Favelas leben. Es gibt auch viele, die sich im Namen von Jesus Christus gegen die geistige und materielle Armut wehren, auf verschiedene Art und Weise helfen und so die Kirche anwesend machen. Viele arme und elende Menschen verstehen die Kirche als ein Zeichen der Hoffnung. Trotzdem bleiben alle Bemühungen der guten und ergebenen Menschen manchmal nur ein Tropfen von Güte und Liebe, die kaum erkennbar sind im Leben derer, die von der geistigen und materiellen Armut ergriffen wurden.

Das erste Ziel meiner Reise war Quixada, eine Stadt, die etwa 200 km von Fortalezze entfernt liegt, an der Nordwestküste Brasiliens. In dieser Stadt organisieren die Medjugorje-Freunde ihren Zweiten marianischen Kongreß unter dem Titel "" - Maria, das Vorbild der Hoffnung im neuentstandenen marianischen Heiligtum der Muttergottes von Sertao. Bei dieser Gelegenheit traf ich den Gründer dieses marianischen Heiligtums, Mgr. Adelio Giuseppe Tomasin, Bischof von Quixada, der mir von der Entstehung des Heiligtums erzählte und dabei u. a. auch folgendes sagte:

'Ich hatte den großen Wunsch, ein Heiligtum zu gründen, aber aufgrund der Situation, in der ich mich befand, dachte ich nicht einmal an den Bau einer kleinen Kirche, geschweige denn einer großen Kirche oder sogar eines Heiligtums. Dabei stieß mir etwas zu, was den Verlauf der mit diesem Heiligtum verbundenen Geschehnisse beträchtlich beeinflusste.

Ich glaube es geschah am Feiertag der Muttergottes von Karmela. Ich zelebrierte die Messe in der Kathedrale. Viele Menschen waren anwesend und wie sonst auch betete ich das Glaubensgebet. Nach der Hl. Kommunion wischte ich den Kelch und beugte auf einmal meine Stirn über den Altar. Daraufhin setzte ich mich. Und auf einmal, ich weiß wirklich nicht, wie ich das erklären könnte, kam mir folgendes Wort in den Sinn: "Warum hast du nicht daran gedacht, meiner Mutter ein Haus zu bauen?" Und ich sah ein Heiligtum zwischen den Felsen, am Ort, der sich über Sertao erhebt. Ich wußte nicht, wie ich auf dieses Wort reagieren sollte. Der Grund war einfach: Ich wußte nicht, ob dies eine Inspiration war oder eine Frucht meiner Phantasie. Mich selbst gut kennend, war ich eher davon überzeugt, daß dies eine Frucht meiner Phantasie war. Und als ich sagen sollte "Geht hin in Frieden und möge euch Gott begleiten", kamen mir folgende Worte: "Bitte, setzt euch noch einen Augenblick!" Die Anwesenden wunderten sich etwas. Mit Sicherheit dachten sie: Jetzt kommt noch eine Rede oder andere Anmerkungen!

Laut und deutlich erzählte ich ihnen, was ich gerade erlebt hatte, während ich saß. Nun wartete ich gespannt auf die Reaktion des Volkes. Ich war erstaunt. Alle standen auf und begrüßten mein Erlebnis mit einem warmen und langen Beifall. So wurde die Idee vom Heiligtum geboren. Von Beginn an suchte ich eine Ordensgemeinschaft, die bereit dazu wäre, das Heiligtum zu übernehmen. Das machte mir mehr Sorgen als der Ausbau. Bei meiner Suche erfuhr ich von P. Gianni und die "Oase des Friedens". Daraufhin rief ich ihn sofort an. Ich sagte ihm, daß ich für das Heiligtum eine Gemeinschaft suche, die dort pastoral tätig wäre und betete. Er antwortete mir: Gut. Gib mir zwei, drei Tage Zeit zum Gebet und ich werde dir antworten. Und in der Tat sagte er am dritten Tag zu. Die Gemeinschaft "Oase des Friedens" leitet jetzt das neugebaute Heiligtum der Muttergottes von Sertao.' (Die marianische Gemeinschaft "Oase des Friedens" entstand aufgrund einer Inspiration, die P. Gianni Sgreva, Passionist und Professor der Patrologie, am 1. Januar 1985 hatte. An diesem Tag hörte er in seinem Herzen die Stimme: Willst du dich mir vollständig übergeben? Überrascht von dieser Erfahrung und nicht sicher, was sie bedeutet, kehrte er zurück nach Verona, wo er als Professor und Erzieher tätig war. Daraufhin begannen viele jungen Menschen, sich um ihn zu versammeln. Nach Gesprächen mit Kardinal Ratzinger und dem Hl. Vater bekam er die Erlaubnis und began mit dem Noviziat.)

Mgr. Tomasin besuchte auch Medjugorje, und schilderte sein Erlebnis wie folgt: 'Das erste Mal war ich 1984 in Medjugorje. Zur Reise regte mich ein Freund an, der mir sagte, daß er dort eine große geistige Gnade erhalten habe. Wir kamen mit eigenem PkW. Ich kann mich gut an die kommunistische Miliz erinnern. Wir kamen nach Mostar, wo wir auch übernachteten. Einen Tag später kamen wir endlich nach Medjugorje. Die Landschaft hatte mich sehr beeindruckt. Zuerst gingen wir in die Kirche, in der nicht viele Menschen waren. Deshalb war ich sehr darüber erstaunt, als sich am Abend, vor Beginn des Abendgebetes, die Kirche bis auf den letzten Platz füllte. Hauptsächlich sah ich junge Menschen. Dabei spürte ich eine tiefe Gottesfrömmigkeit, die nichts mit Phanatismus zu tun hatte. Ich sah viele Menschen beichten. Diese Tatsache zog meine Aufmerksamkeit besonders an. Während der Messe konnte ich nichts verstehen, aber ich sah, daß es sich um tiefe Gottesfrömmigkeit handelte. Während in der Kirche viele den Rosenkranz beteten, lud man mich dazu ein, mit den Sehern den Rosenkranz zu beten. Ich war bei einer Erscheinung anwesend. Die Schlichtheit beeindruckte mich sehr. Am nächsten Morgen stand ich früh auf und stieg auf den Erscheinungsberg. Ich betete für mich, meine Gemeinschaft und für die ganze Kirche. In der Zwischenzeit stiegen viele Gläubige auf den Erscheinungsberg, die wirklich gottesfrömmig beteten. Ich ging in die Kirche und blieb dort fast den ganzen Tag beten. So verbrachte ich meinen Aufenthalt in Medjugorje. Ich sprach mit keinem der Franziskaner und auch nicht mit den Sehern. Als ich nach Hause zurückkehrte, fühlte ich mich geistig völlig erneuert. Jetzt verstand ich Maria besser und akzeptierte sie besser als meine Mutter. Ich verstand nun, daß die Kirche sich über sie erneuert.

Als ich erneut zum Ordensgeneral gewählt wurde, kam ich wieder nach Medjugorje. Ich reiste über Ancona in Begleitung des Ortsbischofes Mgr. Zanic, der mir bei dieser Gelegenheit alle seine Schwierigkeiten darstellte. Ich hörte ihm aufmerksam zu. Ich kannte die Situation, wußte von der Kommision und den verschiedenen Meinungen. Und auch dieses Mal wiederholte sich meine geistige Erfahrung. Ich fuhr heim und war tief davon überzeugt, daß hier viele Dinge geschehen, die weder philosophisch noch psychologisch erklärbar sind. Ich entdeckte den glaubenswürdigen Glauben und die Früchte dieses Glaubens. Der Glaube und die Erscheinungen sind zwei Wirklichkeiten. Die Früchte des Glaubens in Medjugorje kann niemand in Frage stellen. Die Anwesenheit Gottes und Seine Gnade sind offensichtlich und nach den Kirchenvätern sendet er seine Gnade über die Mutter der Gnade, der Mutter der Sünder, die am Kreuz stand. Für mich ist das zweifellos glaubenswürdig. Was die Erscheinungen betrifft, so muß es neben der Bekehrung und den vielen anderen guten Früchten des Glaubens noch etwas anderes geben. Und da muß man abwarten."


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Director: fra Miljenko Stojic.
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Last Modified 05/20/98