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04. Juni 1997.

PRESS BULLETIN - German





M E D I T A T I O N

WAS IST EIN ECHTES PROBLEM

Da wir uns für gläubig halten, würden wir und gekränkt fühlen, wenn uns jemand sagte, wir würden nicht beten. Zur gleichen Zeit würden wir in der Tiefe unserer Seele vielleicht doch spüren, daß das der Wahrheit entspricht. Wir möchten allerdings unser gläubiges Gewissen nicht beschmutzen.

Anstatt jedoch zu versuchen, unser Gewissen sauberzuhalten, sollten wir lieber darüber nachdenken, warum wir nicht beten. Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen, daß eine unserer häufigsten Antworten sein wird: Ich habe keine Zeit. Die gleiche Antwort käme sowohl was das persönliche Gebet betrifft als auch das Familiengebet. Wir werden Tausende von Dingen aufzählen, die bezeugen werden, daß wir tatsächlich keine Zeit haben. All diese Dinge werden groß und ernst sein und die Schlußfolgerung, daß wir keine Zeit haben, wird gerechtfertigt erscheinen.

Unrecht hat also die Gottesmutter, die uns unentwegt zum persönlichen und gemeinsamen Gebet aufruft. Wenn sie ins Büro gehen müßte, auf ihre Kinder aufpaßte, fernsehen und Nachrichten hören würde, am Rechner arbeitete, sich um die Bezahlung aller Rechnungen kümmerte... vielleicht würde sie dann anders darüber sprechen.

Ist die Gottesmutter also im Unrecht? Sicherlich ja, falls wir der Ansicht sind, daß das Gebet nur eine von den vielen im Laufe des Tages zu erledigenden Aufgaben ist. Falls wir aber das Gebet als Angelpunkt empfinden, um das sich unser ganzer Tag dreht, werden wir sagen, daß die Gottesmutter im Recht ist. Dann wird unsere erste Tat am Morgen nicht die in Eile hinuntergeschlürfte Tasse Kaffee oder etwas Ähnliches sein, sondern das Gebet und zwar das persönliche und das gemeinsame Gebet. Wir werden dafür einfach Zeit haben und um die übrigen Dinge werden wir uns erst danach kümmern.

Solange das Gebet für uns nicht an erster Stelle steht, solange werden auch wir uns mit ihm in der Klemme befinden. Bis dahin wird es uns immer unterlaufen, daß wir das Gebet wegen etwas anderem "Wichtigen" aufschieben und deshalb auch ständig der Grund für unsere Ruhelosigkeit ist. Wir sind also das Problem und nicht das Gebet, nicht wahr?

Fr. Miljenko Stojic


N A C H R I C H T E N

UGANDISCHE BISCHÖFE ÜBER MEDJUGORJE

Wie schon in der Ausgabe Nr. 65 des Press Bulletins berichtet, besuchten das Heiligtum der Königin des Friedens in Medjugorje vom 8. bis 15. Mai 1997 drei Bischöfe aus Uganda: Frederick Drandua, Deogratias Byabazaire und Joseph Oyanga. In der vorigen Ausgabe haben wir in voller Länge die interessante Predigt Monseigneurs Drandua veröffentlicht und wollen Ihnen nun in dieser Ausgabe die kurzen Erklärungen aller drei Bischöfe vorstellen:

MGR. DEOGRATIAS BYABAZAIRE, Bischof aus Hoime. Er wurde 1969 zum Priester und 1990 zum Bischof geweiht. Über seine Erfahrungen in Medjugorje sagt er: "Ich habe eine Woche in Medjugorje verbracht und gespürt, daß in diesem Ort eine Atmosphäre voll von Gebet, Frieden und Freundschaft herrscht. Ich bin vielen Menschen begegnet, die wirklich beten und das Gebet suchen. Ich bin zum Kreuzberg und zum Erscheinungsberg gegangen. Ich sah dort viele Menschen beim Gebet. Ich hatte etwas Angst, auf den Berg zu steigen. Als ich jedoch am Gipfel antraf, fühlte ich mich wirklich glücklich. Beide Berge waren für mich schöne Erfahrungen. Ich habe viel gebetet und viele Menschen gesehen, die barfüßig gehen und dabei beten.

Das abendliche Gebet hat mich sehr beeindruckt. Die Kirche war jeden Abend voll, so daß viele Menschen vor der Kirche die Messe verfolgten. Obwohl sie die Sprache nicht verstehen, waren alle sehr konzentriert auf das Gebet und die Frömmigkeit. Allerdings bildet den schönsten Augenblick des abendlichen Gebetsprogrammes die Anbetung des Allerheiligsten Altarsakramentes. Ich habe viele Priester bei der Beichte gesehen und viele Gläubige, die zur Beichte gingen.

Ich war auch bei einer Erscheinung anwesend. Ich fühlte tief in mir, daß es sich um eine glaubenswürdige Begegnung handelt. Durch das Gespräch mit den Sehern machte ich die Erfahrung, daß das reife und aufrichtige Personen sind.

Wenn ich zurück nach Hause komme, werde ich besonders hervorheben, daß die Sprache der Gottesmutter leicht zu verstehen ist und daß sie gerade aufgrund dieser Schlichtheit in die Herzen ihrer Kinder dringt."

MGR. FREDERICK DRANDUA, Bischof in Arua. Zum Priester wurde er 1970 und zum Bischof 1986 geweiht.

Über sein Medjugorje-Erlebnis sagt er: "Für mich ist das wirklich eine große Erfahrung, besonders was das Gebet betrifft. Ich kann nicht sagen, daß die Gottesmutter nicht erscheint. Die Seher wiederholen dies schon seit 15 Jahren. Sie sprechen immer von der gleichen Botschaft. Sie ändern nichts. Die Botschaft ist einfach: beten, fasten, glauben, beichten, anbeten. Gerade aus diesem Grund muß es sich um übernatürliche Ereignisse handeln, weil sie in einer Botschaft existieren. Menschen kommen hierher und ändern ihr Leben. Viele beichten. Als Bischof habe ich in in den letzten zehn Jahren kaum gebeichtet. Und hier baten mich die Leute ständig, bei mir die Beichte abzulegen. Ich habe viele gebeichtet. In diesen Tagen beichteten über 100 Menschen bei mir. Ich bin überzeugt, daß der Herr diesen Ort nutzt, um das Volk zu bekehren. Wenn ich wieder zurück nach Hause komme, werde ich über das Rosenkranzgebet sprechen und den Priestern werde ich empfehlen, einen Tag in der Woche für die Anbetung einzuführen."

Während ihres Aufenthaltes in Medjugorje trafen sich die drei ugandischen Bischöfe auch mit Mgr. Ratko Peric, dem örtlichen Bischof. Mgr. Drandua äußerte sich über diese Begegnung wie folgt: "Bischof Peric sagte mir, er hätte keinerlei Probleme was Medjugorje betrifft, da die Menschen hier beten. Ein Problem seien für ihn aber die Franziskaner, die, nach seiner Meinung, selbständig sein möchten. Ich habe ihm dazu gesagt: 'Medjugorje spricht unaufhörlich vom Frieden . Die Gottesmutter ruft uns auf, unser Herz zu ändern und Frieden in unseren Herzen walten zu lassen. Sie können nicht behaupten, die Franziskaner seien schlecht. Sie müssen sich der Tatsache bewußt werden, daß auch Sie sich ändern müssen. Dann werden sich auch die Fanziskaner ändern, so daß ein Frieden möglich sein wird. Die Botschaft des Friedens ereignet sich in Ihrer Diözese. Sie richtet sich an Sie und an die Franziskaner. Haben Sie die Kraft, sich vor der Gottesmutter zu erniedrigen und für den Frieden zu beten. Ich bitte Sie, lieber Bruder, arbeiten Sie an dem Frieden. Rufen Sie die Franziskaner zu sich! Vielleicht werden am Anfang nur einige kommen. Schließlich kann sich nicht alles an einem Tag ereignen. Sie müssen zu Ihnen gehen, denn Sie sind der Schäfer. Sagen Sie ihnen: Mein lieber Sohn, komm, ich bitte dich, komm. Wenn Sie das so machen, bin ich davon überzeugt, daß Sie Erfolg haben werden.' Und er antwortete: 'Ich werde es versuchen!' Er sagte mir, daß die Franziskaner weder den General noch Rom anerkennen würden. Ich habe ihm geantwortet: Nein. Rom möchte, daß Frieden herrscht und Sie müssen dafür konkret etwas tun."

MGR. JOSEPH OYANGA, Bischof in Lira. Priester ist er schon seit 33 Jahren, Bischof seit 8 Jahren.

Über seine Erfahrungen im Heiligtum der Königin des Friedens sagt er: "Dies ist ein Ort zum Nachdenken und zum Beten. Alle, die hierher kommen, verwirklichen eine gegenseitige Gemeinschaft. Ich habe Menschen aus allen Teilen der Welt gesehen: aus Europa, Amerika, Japan, Australien. Und alle fühlen sich als Eines. Das machte auf mich einen sehr tiefen Eindruck. Hier wird wirklich gebetet. Ich konnte nicht auf die Berge steigen. Aber es hat mich sehr beeindruckt, als mir eine Pilgerin einen Stein vom Berg brachte. Die Anbetung ist ein besonderes Erlebnis. Das ist etwas Einzigartiges. Ich habe Menschen beim Fasten erlebt. Im Haus, in dem ich unterkam, aßen die Pilger nichts zum Abendessen, außer etwas Salat und Brot. Das ist der Geist der Buße, des Opfers, des Erduldens, den ich lange nicht gesehen habe. Diese Erfahrung wird mir die Kraft geben, den Menschen von der Gottesmutter zu erzählen. Jetzt kommt es mir vor, als hätte ich ihr bisher nicht genügend Aufmerksamkeit gewidmet. Sie ist uns nah. Und das ist die Hauptbotschaft dieses Ortes."


VORSTELLUNG DER FOTOMONOGRAFIE MEDJUGORJES

In den Räumen des Pfarramtes von Medjugorje wurde am 11. Mai 1997 die neue Fotomonografie Medjugorjes vorgestellt, deren Herausgeber das Informative Zentrum "MIR" ist. Die Autoren dieser Fotografien, dieser ausgezeichneten Werke, sind Meister der zeitgenössischen kroatischen Fotografie. Dieses Buch ist neben einigen einführenden Texten reich an vielen wertvollen Fotografien. All diese Fotografien hielten auf Papier einen im Heiligtum der Königin des Friedens verbrachten Augenblick fest, ob es sich nun um einen Einzelnen handelt, eine Gruppe oder um eine Vielzahl von Gläubigen. Daher stellen sie ein wahres Erinnerungsbuch für den Medjugorje-Pilger dar, indem sie Erinnerungen an die Kirche und die Berge von Medjugorje wachrufen. Das Buch ist in vier Sprachen erschienen: auf Kroatisch, Englisch, Deutsch und Italienisch und kann in der Buchhandlung des Pfarramtes erworben werden.


UM ES NICHT ZU VERGESSEN - IN MEMORIAM

Vor vier Jahren, am 29. Mai 1993, wurden in der Nähe von Gornji Vakuf die drei Italiener Fabio Moreni, Sergio Lana und Guido Puletti getötet. Sie trugen Nahrung für die hungernden Familien in Novi Travnik und Zavidovici mit der Bereitschaft, einige moslemische Familien aus Zavidovici auf der Rückkehr mitzunehmen, um sie in katholischen Familien in Brescia, Italien, unterzubringen. Damit die Erinnerung an diese Märtyrer der christlichen Liebe nicht verblaßt, erinnern wir uns an sie mit Dankbarkeit und bringen zu diesem Anlaß zwei wertvolle Zeugnisse.

Einige Tage vor seinem Tod erklärte Fabio bei einem Gebetstreffen in Cremoni: "Während unserer Fahrt freut es uns, daß es uns gelingt, über eine Radioverbindung, die wir in unsere Wagen eingebaut haben, gemeinsam den Rosenkranz zu beten. Es gelang uns außerdem regelmäßig, daß wir, wenigstens ein bißchen, Medjugorje besuchen konnten, wo, das kann ich Ihnen bezeugen, die Seele ausgefüllt wird und mit Frieden und Freude getröstet wird, die zweiffellos die himmlische Mutter schenkt, die sich dort als Königin des Friedens vorstellt."

Sergios Mutter Franca schrieb im Juni 1993 einen Brief mit erschütterndem Inhalt: "Ich wende mich an denjenigen, der meinen Sohn tötete. Er war mein einziges Kind und sie können sich vorstellen, wie sehr ich ihn geliebt habe... Dieses schreibe ich Ihnen, weil ich Ihnen mitteilen möchte, daß ich keinen Haß empfinde für denjenigen, der ihn getötet hat. Ich vergebe. Mir wurde gesagt, daß sich in dieser Gruppe auch eine Frau befand. Ich weiß nicht, aber vielleicht ist auch sie eine Mutter. Ich wünschte, daß Gott auch ihr das Herz rührt und das Herz jener, die mit ihr waren, damit sie verstehen, daß das Leben jedes Menschen heilig ist. Deshalb muß jedes Leben geachtet werden und nur falls wir allen Menschen Gutes wünschen und alle lieben, werden wir der Welt den Frieden bieten können und ihn in unseren Herzen tragen."



Herausgegeben von:
Informativni Centar MIR - Svetiste "Kraljice Mira"
(Informationszentrum MIR - Heiligtum "Koenigin des Friedens"),
88266 Medjugorje, BiH (Bosnien-Herzegowina).
Fax: +387 88 651-444. Direktor: P. Miljenko Stojic.
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Last Modified 06/04/97