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03. Dezember 1997.

PRESS BULLETIN - Deutsch





FRIEDENSSCHAFFER

Schafffen wir Frieden! Das ist ein Ausruf, den die Königin des Friedens seit Jahren in der Pfarrei von Medjugorje wiederholt. Alle beschwören natürlich, daß sie gerade diejenigen sind, die sich in diesem Sinne verhalten. Aber sind sie wirklich im Recht!

Die einen in dieser modernen Welt verstehen den Frieden so, daß sie das, was sie als Gut betrachten, den anderen Menschen und Ländern mit Gewalt auferlegen. Soche Menschen sind bereit, den Wettlauf in Rüstung zu unterstützen, den Individuen und ganzen Völkern Verhaltensformen vorzuschreiben, seine Mitbürger mit gesellschaftlichen Mitteilungsmitteln lügerisch zu blenden... Mit einem Wort gesagt: ihnen liegt nichts an der richtigen Wahrheit, sonder nur an der "Wahrheit", die ihnen dazu verhilft, ihre selbstsüchtigen Ziele zu verwirklichen.

Zur zweiten Gruppe zählen diejenigen, die bereit sind, die Wahrheit so anzuerkennen, wie sie wirklich ist, auch wenn sie ihnen vielleicht nicht immer zusagt. Sie ehren sich und ihr Volk, aber ebenso auch die anderen Menschen und andere Völker. Sie verstehen, daß uns nur die allgemeine Brüderlichkeit aller Menschen zum Glück und zum Wohlstand führen kann. Ihr Vorbild ist Jesus Christus, der keinen einzigen Menschen aus seiner Verkündung ausschloß. Er war der erste, der jedem Menschen die Hand reichte und alle Unterschiede zwischen den Menschen auslöschte. Auf den Grundlagen eines sochen Verhaltens erwuchsen später verschiedene Bewegungen, die manchmal überhaupt keine Berührungspunkte mit dem Christentum hatten.

Es gibt aber auch solche, die zwischen diesen beiden Stellungen stehen. Wir wollen aber nicht auf sie eingehen, da uns dies zu weit brächte.

Was ist zu tun? Die Antwort darauf ist ja so einfach, nicht wahr? Wir müssen nur das, was die Königin des Friedens verkündet, akzeptieren. Es gibt keine einzige Person und kein einziges Volk, das "gleicher" wäre. Wir sind alle auf die selbe Weise gleich. Es ist Zeit, daß Christus Vorstellung von allgemeiner menschlichen Brüderlichkeit auf dieser Erde endlich Überhand gewinnt. Die Verantwortung liegt natürlich auch bei uns. Wir sollten deshalb engagiert beten!

Pater Miljenko Stojic


N A C H R I C H T E N

BESUCH EINES BRASILIANISCHEN BISCHOFS

Anfang November 1997 besuchte das Heiligtum der Königin des Friedens in Medjugorje der Hilfsbischof der brasilianischen Hauptstadt des lateinamerikanischen Landes Brasilien, Brasilia, Msgr. Joao Evangelist Martins Terra. Während seines Aufenthaltes war er gerne bereit dazu, uns etwas über seine Eindrücke und Erfahrungen zu sagen. Nachfolgend bringen wir dieses Gespräch in seiner vollen Länge:

Press Bulletin: Zuerst möchten wir Sie herzlichst willkommenheißen in Medjugorje. Sagen Sie uns bitte etwas über Ihr Land, Ihre Stadt Brasilia, die Kultur Ihres Volkes, die Religion, den Standard usw.

Bischof Martins: Zuerst einmal möchte ich alle Leser begrüßen. Ich bin der Hilfsbischof Brasilias und heiße Joao Evangelist Martins Terra. Brasilia ist eine neue Stadt und die Hauptstadt Brasiliens. Sie ist erst 30 Jahre alt, zählt aber schon drei Millionen Einwohner. Brasilia ist eine Stadt mit großer Zuzugsquote. Obwohl die Zahl der Sekten in Brasilien zunimmt, ist Brasilia die Diözese mit den meisten Katholiken. Die Stadt hat ein Priesterseminar mit 206 Seminaristen, wir haben auch ein Priesterseminar des franziskanischen Ordens mit etwa 30 Seminaristen, fernen haben wir auch eine Bewegung, die sich mehr und mehr in der Welt verbreitet und sich neokatechumenische Bewegung nennt. Groß ist auch das Priesterseminar der neokatechumenischen Bewegung, die 76 Seminaristen zählt. Nächstes Jahr werden dort auch etwa 20 Seminaristen die Priesterweihe empfangen. Nach Brasilia kamen am Anfang Priester aus allen Orden gemeinsam mit ihrem Volk. Brasilien ähnelt mit seiner riesigen Fläche eher einem Kontinent. Es allein ist so groß wie die Vereinigten Staaten und Europa zusammen. Dort lebt eine Mischung verschiedener Völker und Rassen: die Großzahl ist portugiesischen und italienischen Ursprungs oder stammt aus einem anderen europäischen Land. Wir haben auch eine schwarze Bevölkerung, die von den Sklaven abstammt, die im 16. Jahrhundert nach Brasilien gebracht wurden. Schließlich lebt hier auch noch die autochtone Bevölkerung bzw. die Indios. All dies ist nun eine bunte Mischung von Völkern, von denen sich 80 % zum katholischen Glauben bekennen. In letzter Zeit melden sich immer häufiger verschiedene Sekten. Diese Sekten sind nicht definiert und mit äußerst betonter Diskriminierung. Es gibt keine Unterschiede zwischen den Sekten, sie haben nur verschiedene Führer . Ich glaube, daß dieses Phänomen nicht von besonders großer Bedeutung und vorübergehenden Charakters ist. Diesen Sekten steht eine außerordentliche charismatische Bewegung gegenüber, die sich Erneuerung im Geiste nennt.

Ich bin mit einer Gruppe von 45 Mitgliedern dieser Bewegung hierhergekommen. Wir besuchten zuerst das Heilige Land, wir waren in Jerusalem, Nazareth und Betlehem. An diesen heiligen Orten haben wir viel gebetet. Nachdem wir all diese Pilgerorte besucht hatten, kamen wir nach Medjugorje, wo wir unsere Pilgerfahrt beenden. Hier in Medjugorje fühlt man eine besondere Frömmigkeit gegenüber der Gospa. Die Brasilianer sind große Verehrer der Allerheiligsten Jungfrau, der Mutter Christi. In Brasilien gibt es ein Heiligtum in Abresida, wo die Muttergottes erschienen ist und es gibt viele Heiligtümer, die der Muttergottes geweiht sind.

P.B.: Wann haben Sie das erste Mal von Medjugorje gehört und von wem haben sie von diesem Ort erfahren?

B.M.: Vor 15 Jahren hörte ich das erste Mal von Medjugorje. Zu dieser Zeit war ich in Europa. In Brasilien haben wir eine Militärskathedrale, die der Königin des Friedens geweiht ist. Marija Pavloviæ und P. Leonard Orec besuchten Brasilien. Bei dieser Gelegenheit waren sie anwesend, als der Grundstein der erwähnten Kathedrale gelegt wurde. Das katholische Radio Brasilias trägt den Namen der Königin des Friedens und hat große Verdienste darum, daß viele Menschen in Brasilien von den Medjugorje-Ereignissen wissen.

P.B.: Sind Sie zum erten Mal in Medjugorje?

B.M.: Ja, in Medjugorje bin ich zum ersten Mal und völlig unerwartet. Für mich ist dies wie ein kleines Wunder, daß ich hier bin. Wissen Sie, ich bin Professor der Bibel und sollte jetzt eigentlich Vorlesungen in Brasilien halten, aber einige unerklärliche Umstände brachten mich hierher. Für mich wie auch für die ganze Gruppe war dies auf eine Weise eine wundertätige Pilgerfahrt, bei der wir lange und unermüdlich beten konnten.

P.B.: Welche Eindrücke haben Sie hier in Medjugorje erfahren als Gläubiger, als Bischof, als Hirte der Kirche?

B.M.: Lourdes und Fatima habe ich mehrere Male besucht. Ich sah, daß dort eigentlich schon alles beendet ist, während hier die Seher immer anwesend sind, man fühlt eine starke Gegenwart der Gospa. Ich fühle, daß der ganze Ort und die Umgebung für die Gospa leben. Habe ich nicht Recht? Der ganze Ort lebt für die Gospa. Mich erstaunte der Ort, der nicht so groß ist wie Fatima, das sich in eine große Stadt verwandelte. Hier in Medjugorje ist dies nicht der Fall. Noch immer hält sich hier die Schlichtheit um die Kirche herum. Gestern war ich bei den Fratres von Medjugorje zum Mittagessen geladen und ich war ganz eingenommen von ihrer Einfachheit. So auch später beim Gebet und während der Beichte. Ich hatte das Gefühl, als wüde ich mich in den ersten Kirchen Jerusalems befinden. Zwei Jahre lang lebte und arbeitete ich in Jerusalem als Archäologe und Professor der Heiligen Schrift. Ich arbeitete in der syrischen Wüste als Kaplan in einem Stamm der Leviten. Ich glaube, daß mich alle diese Tätigkeiten darauf vorbereitet haben, an diesem Ort diese große Gnade und den Segen der Gospa fühlen zu können.

P.B.: Als Bischof, als Hirte der Kirche, ist Ihnen sicherlich bekannt, daß der Ortsbischof diesen Ereignissen nicht wohlgesinnt gegenübersteht. Stört Sie das?

B.M.: Nein, denn es gibt auch Bischöfe, die anderer Meinung sind. Dabei möchte ich den Erzbischof von Pescara erwähnen, mit dem ich gut befreundet bin. Jedes Jahr nehmen wir gemeinsam an Exerzitien mit Vater Gobbie in San Marino teil. Dort werden jedes Jahr Exerzitien für Priester und Bischöfe organisiert, so daß auch oft der Erzbischof von Pescara kommt. Bei einer Gelegenheit sagte er, er habe den Heiligen Vater zu diesen Ereignissen gefragt: "Heiliger Vater, was soll ich hinsichtlich der Tatsache tun, daß viele Gläubige meiner Diözese von Pescara oft nach Medjugorje pilgern?" "Was tun sie denn dort?", fragte der Heilige Vater. "Sie beichten und beten." "Was ist denn daran schlecht?", antwortete der Heilige Vater. Ich habe zehn Jahre lang mit dem Heiligen Vater und mit Kardinal Ratzinger zusammengearbeitet. Kardinal Ratzinger ist eine wunderbare Person, voller Geist und sehr symphatisch. Manchmal höre ich, daß die Leute ihn für sehr streng und ernst halten, aber ich bin der Meinung, daß er ein Mensch mit einem großen Herzen ist. Bei einer Gelegenheit fragte ich ihn, was er von dieser Bewegung hält. Er antwortete mir, daß man einen Baum an seinen Früchten erkenne, denn gute Früchte zeugen von Gottes Gegenwart.

P.B.: Sind das die Worte Kardinal Ratzingers?

B.M.: Ja.

P.B.: Zu Medjugorje?

B.M.: Ja. Zu Medjugorje und zu Vater Gobbie. Zu beiden Bewegungen.

P.B.: Wenn Sie wieder nach Brasilien zurückkehren, was werden Sie Ihren Gläubigen sagen als Bischof, als Hirte der Kirche?

B.M.: In Brasilien haben wir organisierte Pilgerfahrten nach Medjugorje. Ebenfalls haben wir Pilgerfahrten zu anderen Heiligtümern, allerding sind die Pilgerfahrten nach Medjugorje am zahlreichsten, was ich sehr interessant finde und deshalb bin ich hierhergekommen, um der Gospa für dieses schöne Geschenk zu danken. Ich denke, daß ich mit diesem Besuch vielen Gläubigen unserer Gemeinde eine große Freude bereitet habe.

P.B.: Werden Sie sie bei ihrer Abreise nach Medjugorje unterstützen?

B.M.: Natürlich. Wir haben in Brasilien auch Wochenzeitschriften, in den über das Neueste aus Medjugorje berichtet wird. Diese Ausgaben sind umsonst, so daß auch die Zahl derer, die diese Ausgaben lesen, größer ist.

P.B.: Und zum Schluß. Gibt es etwas, das Sie uns, die wir hier leben und täglich mit Pilgern arbeiten, sagen möchten? Haben Sie eine Botschaft für alle Gemeindemitglieder Medjugorjes?

B.M.: Gewöhnlich sagt man, daß niemand Prophet in seinem Ort ist. Viele Menschen kommen hierher, um zu beten. Dabei frage ich mich, ob auch die Einwohner dieses Ortes auf ähnliche Weise leben. Ebenso frage ich mich, ob sich die Jugend aus Medjugorje darüber bewußt ist, wieviel Gnade es hier gibt. Können sie die ganze Verantwortung übernehmen und ihren starken Glauben, den ihnen Gott gab, bezeugen. Die Verantwortung liegt nicht nur bei den Priestern, sondern bei allen Gemeindemitgliedern, die sich der Gospa gewidmet haben. Dies sollten alle Einwohner von Medjugorje immer im Sinne haben.

P.B.: Am Ende möchten wir Ihnen danken und nutzen die Gelegenheit, uns in Ihre Gebete zu empfehlen. Im Namen aller Leser versprechen wir Ihnen und allen Pilgern, die hierherkommen, unsere Gebete.

B.M.: Und mir bereitete es eine große Freude, daß ich hier mit Ihnen allen sein konnte. Leider kehre ich schon heute Nachmittag wieder nach Brasilien zurück.


AUS WELCHEM INTERESSE

Im Laufe der Geschichte kämpfte jedes Volk dieser Erde um seine Freiheit. In der modernen Zeit wird dies juristisch auch durch die Charte der UN bestätigt, in der es um das Selbstbestimmungsrecht jedes Volkes geht.

Dem kroatischen Volk, in dem die Königin des Friedens am 25. Juni 1981erschienen ist, gelang es nicht immer, unabhängig zu sein. Es wurde von verschiedenen fremden Regimen unterdrückt, so daß es heute ein kontituitives Volk in zwei Staaten darstellt, in Kroatien und in Bosnien/Herzegowina. Die langersehnte Freiheit bekam es erst in den letzten Jahren, nachdem es einen grausamen und aufgezwungenen Krieg durchleiden mußte.

Das Kommen der Königin des Friedens und ihr ermahnender Ruf an die heutige Welt wie auch die Freiheit des kroatischen Volkes werden nicht von allen Menschen wohlgeheißen. Sowohl gegen das eine als auch das andere wurde gleich zu Beginn angegangen.

Wir, die wir im Heiligtum der Königin des Friedens arbeiten, haben nicht die Aufgabe, politisch zu wirken, sondern auf dem religiösen Gebiet. Daran hielten wir uns immer und werden dies auch in Zukunft immer tun. Dennoch: wenn jemand Politik mit religiösen Gefühlen vermischt, ist es unsere Pflicht, wenigstens etwas über die Wahrheit zu sagen. Nach dem beleidigenden Film der BBC, der im Dezember 1996 gezeigt wurde, tat dies nun auch Chanel 4 in Großbritannien (am 20. November 1997). Sie zeigten eine Sendung, in der sie stoßweise mit völlig unwahren und stoßweise völlig verdrehten Tatsachen versuchten, die Franziskaner zu beschuldigen, indem sie sie darstellten, als hätten sie die Gospa ausgedacht und als würden sie die Leute um ihr Geld betrügen. Ebenso stellten sie das kroatische Volk als genozid und als Angreifer dar, und nicht als Opfer. Dadurch wollten sie alle Freunde von Medjugorje erschrecken, so daß sie nichts mehr mit dem kroatischen Volk und mit Medjugorje zu tun haben. Es hätte keinen Sinn, sich vor diesen Verleumdungen zu verteidigen. Es hat nur Sinn, sich zu fragen, aus welchem Interesse sie dies tun. Aber auch dies nur deshalb, um ihnen nicht, auch unbewußt, in einer solchen Machination zu dienen.

EIN NEUER RADIOSENDER

Am Dienstag, dem 25. November 1997, begann der RADIOSENDER "MIR" - STUDIO MEDJUGORJE mit seiner Arbeit. Direktor dieses Senders ist P. Miljenko Stojic, Chefredakteurin Marija Dugandzic.

Ziel dieses neuen Radiosenders ist es, den Pilgern, die in die Pfarrei von Medjugorje kommen, zu Diensten zu stehen. Wir hoffen, daß die Wellen dieses Senders im Laufe der Zeit auch ihrer Empfänger erreichen werden, wo immer sie sich auch befinden. Den Sender segnete am 7. November Msgr. Lazaro Perez, Bichof der mexikanischen Stadt De Autlan Lalisco.

Jede Hilfe von Ihnen für diesen Sender wird willkommen sein. Wir möchten Sie auf besondere Weise bitten, uns CD's mit Musik aus Ihrem Land zuzusenden. Wir würden sie gerne mit Tönen aus Ihrer Heimat begrüßen, wenn Sie ins Heiligtum der Königin des Friedens eintreffen. Wir danken Ihnen im Voraus.


Published by: INFORMATIVNI CENTAR MIR - Svetiste Kraljice mira ( Information Center MIR - Shrine of the Queen of Peace), 88266 Medjugorje, BiH, fax number: +387-88-651-444.
Director: fra Miljenko Stojic.
You can receive the latest issue of the Press Bulletin at any time on your own fax machine in the tone mode by dialing the Robofax in our Information Center at +387 88 65 15 55.
E-mail: medjugorje-mir@medjugorje.hr; Internet: http://www.medjugorje.hr Published every other Wednesday.


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Last Modified 12/04/97