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07. Mai 1997

PRESS BULLETIN





DIE MEINUNG UNSERES ALLTAGS

Vor einigen Monaten las ich die erste Ausgabe einer Zeitschrift mit dem Untertitel "Informative Zeitschrift". Sie hat mir nicht besonders gefallen, aber das tut nicht zur Sache. Warum sollte sie mir auch gefallen? Vielleicht gefalle ich den Autoren ja auch nicht!

Was aber meine Aufmerksamkeit auf sich zog, war das Einführungswort, in dem stand, daß sich diese Zeitschrift nicht mit Politik befassen wird oder irgendeine Meinung vertreten will, sondern daß sie sich zum Ziel setzt, auschließlich die Wahrheit und Ethik zu ergründen. Das gefiel mir sehr, allerdings waren die folgenden Texte nicht in diesem Sinne und ich behielt etwas Vorsicht vor. Die darauffolgenden Ausgaben bekräftigten mich nur noch mehr in dieser Vorsicht.

Den ganzen Betrug dieser Zeitschrift entbloßte dann ein kürzlich erschienener Artikel mit der Überschrift "Die Ethik des trojanischen Pferdes". Ich zitiere nur einen Satz aus diesem Artikel, den die Autoren mit Großbuchstaben aus dem Text hervorhoben: "Ein großer Teil der Lehrerschaft ist der Auffassung, daß das Fach Ethik, das vor zwei Jahren in alle Oberschulen eingeführt wurde, nur ein Versuch des Ministeriums für Schulwesen sei, ohne großes Aufsehen Religionslehre als Pflichtfach für Atheisten einzuführen." Erst einmal zweifle ich sehr daran, daß das "ein großer Teil der Lehrerschaft" gesagt haben soll und dann frage ich mich noch, ob Atheisten nicht auch ethisch sein können, wenn schon nicht religiös, und ob sie niemand darin unterrichten kann?

Eine solche Meinung ist leider nicht nur Merkmal dieser Zeitschrift. Sie versucht sich besonders mittels aller öffentlichen Medien durchzusetzen. Indem sie jegliche Verbindung mit Gott dem Schöpfer abbricht, von dem die Gottesmutter in ihren Botschaften spricht, hat sie sich selbst allen Dingen als Maßstab aufgesetzt. Aus diesem Grund betrachtet sie sich selbst als international. Was ungefähr heißen sollte, daß sie alle Menschen liebt und ihnen mit Liebe und Gefühlen allgemeiner Brüderlichkeit begegnet. Wenn es aber nicht Gottes Gesetze sind, die dem Menschen als Maßstab dienen oder zumindest ethische Gesetze, die ja auch aus der menschlichen Natur stammen (vergessen wir dabei nicht, daß Gott diese Natur schuf), wie soll da der Mensch andere lieben und würdevoll auf dieser Erde gehen?

Wir sollten uns in dieser Hinsicht nicht beirren lassen, sondern uns lieber die Meinung unseres Alltags vor Augen führen. In welche Richtung geht sie?

Fra Miljenko


N A C H R I C H T E N

DIE ZAHL DER KOMMUNIONEN UND DIE ZAHL DER ZELEBRANTEN

Im April wurden im Heiligtum der Königin des Friedens in Medjugorje 91.000 heilige Kommunionen verteilt, ferner zelebrierten die heilige Messe 2.350 Priester aus In- und Ausland, beziehungsweise 78 Priester täglich.


MEDJUGORJE IM LICHT DES PÄPSTLICHEN BESUCHES SARAJEWOS

Der Papst kam nach Sarajewo, nutzte dabei jedoch nicht die Gelegenheit, auch Medjugorje zu besuchen, wie es sich viele aufgrund der augenscheinlichen Zuneigung des Papstes gegenüber den Ereignissen in der Pfarrei von Medjugorje erhofften. Erinnern wir uns an dieser Stelle auch daran, daß der kroatische Präsident dr. Franjo Tudjman unmittelbar bevor der Papst Sarajewo besuchte, vor den versammelten Politikern und Priestern bezeugte, daß Papst Johannes Paul II während ihres letzten Gespräches sagte, er wolle anläßlich seines Besuches von Sarajewo auch Medjugorje besuchen. Bei dieser Zeugenaussage war auch der örtliche Bischof dr. Ratko Peric anwesend, der darüber kein einziges Wort verlor.

Es ist nicht bekannt und es ist auch sehr unwahrscheinlich, daß jemals bekannt wird, worüber der Papst hinter den Kulissen mit den versammelten kirchlichen Würdenträgern in Sarajewo sprach. Bekannt ist allerdings seine Frage, wer der Provinzial der herzegowinischen Franziskanerprovinz sei, in der sich die Pfarrei von Medjugorje befindet. Ebenfalls bekannt ist, daß er bei seinem Eintreffen in Sarajewo, während des Abendessens im katholischen Priesterseminar und bei seinem Abschied auf dem Flughafen von Sarajewo den Namen Medjugorje lächelnd erwähnte. Im großen und ganzen erregte diese Angelegenheit aber kein großes Aufsehen.

Die Gemüter erregten sich erst nach der gewohnten päpstlichen Generalaudienz am Mittwoch unmittelbar nach der Rückkehr des Papstes aus Sarajewo. Wie Presseagenturen berichten, habe der Papst bei dieser Gelegenheit mitunter gesagt: "Während all dieser Kriegsjahre gab es nicht minder Pilgerfahrten von Gläubigen zu marianischen Heiligtümern in Bosnien und Herzegowina wie auch zu anderen Teilen der Welt, besonders nach Loreto, um die Mutter des Volkes und die Königin des Friedens zu ersuchen, auf diese leidende Region zu beeinflussen." Diese Worte des Papstes deuteten viele als eine indirekte Anerkennung der Medjugorje-Ereignisse.

Es ist schwer vorauszusehen, was die Kirche angesichts der Medjugorje-Ereignisse in naher und ferner Zukunft unternehmen wird. Da die Bischofskonferenz von Jugoslawien auseinanderfiel, existiert auch kein Ausschuß mehr, der seinerzeit gebildet wurde, um die Ereignisse in Medjugorje zu verfolgen. Die Kirche wird in dieser Hinsicht sicherlich etwas unternehmen müssen. Medjugorje wird bis dahin weiterhin seinen Lauf nehmen und jener Satz aus der Heiligen Schrift, daß der Baum an seinen Früchten erkannt wird, wird sich verwirklichen.


DER VORSCHLAG DES ERZBISCHOFES FRANE FRANIC

Die Ereignisse in der Pfarrei von Medjugorje sind in alle Poren des kirchlichen Lebens eingedrungen. Einer von denen, die sich diesen Ereignissen zuerst widersetzten, sich aber später, nachdem sie nach Medjugorje kamen und sich persönlich von dem, was geschieht, überzeugten und anfingen, sie mit ganzem Herzen zu verbreiten, ist der Erzbischof von Split Frane Franic (zur Zeit im Ruhestand). Er war einer der herausgendsten Persönlichkeiten des II. Vatikanischen Konzils. Gemeinsam mit 500 anderen Bischöfen setzte er sich für die Verurteilung des marxistischen Atheismus ein, obwohl das Konzil grundsätzlich die Auffassung vertrat, kein Urteil zu verkünden, sondern nur die kirchliche Lehre auszulegen. Dieser Einsatz des Erzbischofes zeugte von ausgesprochenem persönlichen Mut, da er aus Kroatien stammt, das zu dieser Zeit vom kommunistischen Jugoslawien okkupiert war. Das Konzil hat am Ende seiner Sitzung in der pastoralen Konstitution "Die Kirche in der zeitgenössischen Welt" in der Ausgabe Nr. 21 den marxistischen Atheismus verurteilt als radikalsten Atheismus in der Geschichte der Menschheit überhaupt.

Aufgrund seiner Verdienste ehrte ihn sein gebürtiger Verwaltungsbezirk (Split-Dalmatien) mit einem Preis für sein Lebenswerk. Zu diesem Anlaß wurde ein längeres Gespräch mit ihm in der kroatischen Tageszeitung "Slobodna Dalmacija" am 19. April 1997 veröffentlicht. Er antwortete auch auf folgende Frage: "Obwohl sie einen Preis für ihr Lebenswerk erhielten, erregen Ihre Ideen auch heute noch ziemliches Aufsehen in der kirchlichen und zivilen Öffentlichkeit. So auch ihr Vorschlag, daß unsere Kirche die Abschlußzeremonie anläßlich des Großen Jubiläums (im Jahre 2000 - Anmerk. P. B.) im Heiligtum der Königin des Friedens in Medjugorje organisieren sollte." Seine Antwort lautete: "Ja. Ich habe in 'Crkva u svijetu' ('Kirche in der Welt', kroatische theologische Zeitschrift - Anmerk. P. B.) geschrieben, daß im Jahre 2001 unsere Bischöfe mit Erlaubnis des Heiligen Stuhls, und Papst Johannes Paul II. ist dafür, eine Feier zu Ehren der Muttergottes in Medjugorje organisieren sollten als Dank für all ihre Geschenke, die wir von ihr erhielten, besonders aber für das Geschenk der Freiheit, die aus dem Nichts entstand, und das kann nur ein Werk Gottes auf Fürsprache der Muttergottes sein."

Die kroatischen Bischöfe haben bisher noch nicht öffentlich auf den oben zitierten Vorschlag geantwortet. Aber das wäre sicherlich ein großes Ereignis, nicht nur für die Kirche in Kroatien, sondern für die Kirche allgemein.


MISSIONSREISE VON FRA. SLAVKO BARBARIC

Auf Einladung der Medjugorje-Pilger, der Freunde und Wohltäter von Medjugorje, besuchte Fra. Slavko Barbaric Ende April einige Pfarrgemeinden Mittelitaliens und San Marino. An den sieben Begegnungen, zu denen es in den drei Tagen seines Aufenthaltes kam, nahmen viele Gläubige teil. In diesem Teil Italiens pilgert in sieben Gemeinden die Statue der Heiligen Jungfrau Maria "Madonna del giro" und verweilt in jeder Gemeinde ein Jahr lang. Der Pfarrer einer dieser Gemeinden, don Alceo, wollte gemeinsam mit seinen Gemeindemitgliedern den Beginn der Pilgerung der Statue der Muttergottes in seiner Gemeinde mit einer besonderen geistigen Vorbereitung kennzeichnen. Deshalb hat er in der Gemeindekirche, wie auch in allen Kirchen dieses Bezirkes, ein Gebetsprogramm abgehalten, das dem Abendprogramm in Medjugorje gleichkommt. Das Programm begann mit einer Prozession mit der Statue der Gottesmutter. Über einer dieser Gemeinden befindet sich auf einem Hügel ein großes Kreuz und die Gestalt der Gottesmutter, die nachts scheint und den Weg für diejenigen beleuchtet, die betend auf den Berg steigen. Die Gläubigen bestiegen nach dem Abendprogramm diesen Berg und beteten, so wie sie es auf den Bergen von Medjugorje tun. Unter den Pilgern befand sich auch Carmelo Puzzolo, der am Fuß des Kreuzes sein Zeugnis ablegte. In der Gemeinde dieses großen Bildhauers und Freundes von Medjugorje wurden die Stationen des Kreuzweges errichtet, die identisch sind mit denen auf dem Berg Krizevac, da sie das Werk des gleichen Meisters sind. Eine große Anzahl von Menschen versammelte sich zu dieser Frömmigkeit des Kreuzweges. Es schien, als würden sie auf dem Kreuzberg von Medjugorje beten. In der Gemeindekirche fand das Gebetsprogramm statt. In San Marino traf sich Fra. Slavko zum gemeinsamen Gebet mit Medjugorje-Pilgern und Wohltätern, die es im Laufe dieses Krieges wirklich in großen Mengen aus diesem kleinen Land gab.



Published by : INFORMATIVNI CENTAR MIR - Svetiste Kraljice mira
(Information Center MIR - Shrine of the Queen of Peace),
88266 Medjugorje, BiH, fax number: 00387 88 651 444.
Director: fra Miljenko Stojic.
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Last Modified 05/07/97